Verbesserte Ausstattung von Bestandsschulen?

Frage 6 von Bessere Schule JETZT: Welche konkreten Verbesserungsvorschläge haben Sie hinsichtlich der Ausstattung der Bestandsschulen, damit auch diese Schulen im 21. Jahrhundert ankommen (z.B. ausreichend schnelles WLAN; digitale Geräte wie Beamer, Whiteboards etc.; Anschaffung spezieller Möbel bei Bedarf; Reparaturen…)?

BESSERE SCHULE JETZT meint dazu:

Ausstattung von Pflichtschulen ist in alleiniger Kompetenz des Landes/der Gemeinde Wien. Es ist nicht zu verstehen, warum es hier so viele Missstände gibt – die in allen Antworten auch bestätigt werden. Obwohl sich hier niemand auf den Bund ausreden kann, gibt es lähmende Zuständigkeiten, die dringend vereinfacht gehören.

Die Antworten der Parteien im Detail*

*Die Reihung erfolgt nach zeitlichem Einlangen der Antworten.

ÖVP

In Wien ist es leider schon ein Privileg, wenn man nicht in einer Containerklasse den Unterricht absolvieren muss. So ist die Zahl der Containerklassen unter SPÖ und Neos von 140 auf 170 Containerklassen gestiegen. Dabei wurden Vorgärten und Sportplätze von Schulen zubetoniert, der Platz an den Allgemeinflächen der Standorte insgesamt weniger und enger sowie die Bewegungsfreiheit für Kinder und Jugendliche in der Stadt weiter eingeschränkt.

Kein Wunder auch, dass damit Aggressionen und Gewaltbereitschaft an Wiens Schulen steigen. Schließlich verringert sich mit Containerklassen nicht nur der Platz vor den Schulen, sondern auch in den Schulen. Nutzräume wie Speisesäle, Konferenzzimmer sowie fachspezifische Räumlichkeiten wie z.B. Turnsäle, EDV-Räume, Physik- und Chemiesäle, Musikräume oder Werkräume müssen von den neuen Schülerinnen und Schülern aus den Containerklassen mitgenützt werden. Wie hier ein qualitätsvoller Unterricht für alle Kinder durchgeführt werden soll, ist mehr als fraglich. Containerschulen auf den Freiflächen und Sportplätzen von bestehenden Schulen sind damit keine Lösung, sondern in der ohnehin schon angespannten Situation an Wiens Schulen die Grundlage für weitere Probleme und Eskalationen.

Die Wiener Stadtregierung muss deshalb alternative Lösungen finden, etwa die Anmietung von freistehenden Räumlichkeiten, die von der Stadt für den Schulbetrieb angemietet und adaptiert werden.

Weiters gilt es bei Neu- und Umbauten darauf zu schauen, dass Pädagoginnen und Pädagogen einen klar definierten Arbeitsplatz haben. Gerade Lehrerzimmer sind meist überfüllt, mit Unterrichtsmaterialen vollgepackt und laut. Das Verbessern von Aufgaben oder die Vorbereitung des Unterrichts kann unter solchen Bedingungen nicht konzentriert stattfinden. Insofern braucht jede Schule auch Ausweichmöglichkeiten für ruhige Arbeitsplätze für Lehrkräfte. Auch muss bei Neu- und Umbauen auf eine ausreichende Klimatisierung der Klassenzimmer geachtet werden. Angesichts des Klimawandels, aber auch im Zeitalter von Pandemien ist darauf zu schauen, bei Neu- und Umbauen einen Schwerpunkt auf Klimatisierung bzw. Luftfilter zu legen. 

NEOS

An jedem Schulstandort sollen moderne und angemessen ausgestattete Arbeitsplätze für Lehrkräfte zur Verfügung stehen. Dazu zählen auch die notwendige digitale Infrastruktur und Geräte. Flächendeckendes WLAN für die Wiener Pflichtschulen haben wir in den vergangenen Jahren bereits umgesetzt, mit Zweckzuschüssen sollen Schulen hier autonom nach ihrem Bedarf weiter ergänzen können.

FPÖ

Durch gezielte Bedarfserhebung der einzelnen Schulstandorte sollen die entsprechenden Mittel für Lern- und Unterrichtsmaterial zur Verfügung gestellt werden.

Die Grünen

Die meisten Antworten sind schon in der Frage verpackt Es kann nicht sein, dass wir 2025 noch Schulen in Wien haben, die kein schnelles WLAN haben, keine ordentliche Ausstattung mit PCs, etc. Aber es gibt noch ein paar wichtige andere Punkte, wenn es um die Ausstattung geht:

1. Ein Punkt ist auch die Ausstattung der Schulen für die Lehrkräfte. Die Arbeitsplätze sind viel zu klein, Steckdosen im Lehrer:innenzimmer oft Mangelware, von eigenen Geräten ganz zu schweigen. Im Lehrer:innenzimmer gibt es oft nur 3-4 PCs für alle Kolleg:innen. Das kann nicht sein.

2. Oftmals dauert es Monate, wenn nicht sogar Jahre, bis kaputte Ausstattung (Spinde, Möbel, Jalousien) repariert werden. Es kann nicht sein, dass die MA56 Monate dafür braucht, Schulen ordentlich auszustatten und Sachen zu reparieren.

3. Die Zuständigkeiten sind hier leider ein Graus. Um Smartboards an die Wand zu hängen, braucht man die Schule, verschiedene Magistratsabteilungen (MA01, MA56, etc.), die Bezirke (die haben die eigentliche Kompetenz über die Gebäude) und die Bildungsdirektion. Das ist viel zu kompliziert und gehört vereinfacht!

SPÖ

Die SPÖ hat eine sehr allgemeine Antwort geschickt und ist auf unsere detaillierten Fragen nicht eingegangen. Hier zur Antwort der SPÖ.