Frage 7 von Bessere Schule JETZT: In Wien gibt es für Schulen nur zwei Essensanbieter. Viele Eltern wünschen sich eine Ausweitung des Angebots. Sieht Ihre Partei hier Handlungsbedarf?
Die Auswahl der Essensanbieter für Wiens Pflichtschulen erfolgt über ein gesetzlich geregeltes Vergabeverfahren. Die hohen Kriterien und die große Menge können nur wenige Anbieter:innen erfüllen. Auch hier zeigt sich: eine zentrale Regelung in einer Großstadt wie Wien ist schwerfällig und schließt individuelle Regelungen aus.
Die Antworten der Parteien im Detail*
*Die Reihung erfolgt nach zeitlichem Einlangen der Antworten.
ÖVP
Hier gilt es gleich einmal eine finanzielle Ungerechtigkeit in Wiens Pflichtschulen aufzuzeigen. Während nämlich in verschränkten Ganztagsschulen in Wien sowohl das Mittagessen als auch die Freizeitbetreuung kostenlos angeboten werden, müssen Eltern mit Kindern in Offenen Schulen für die Nachmittagsbetreuung bezahlen, in Halbtagsschulen zusätzlich auch noch für das Mittagessen. Als Wiener Volkspartei wollen wir, dass bei der Wahl der Schulform auch weiterhin echte Wahlfreiheit besteht. Wenn jedoch die Stadtregierung mittels finanzieller Anreize für Mittagessen und Nachmittagsbetreuung diese Wahl ideologisch lenkt, führt das jede Wahlfreiheit ad absurdum. Jede Familie funktioniert anders, jede Familie braucht eine andere Unterstützung bei der Kinderbetreuung. Wir stehen zu einer echten Vielfalt, damit Familien frei wählen können, ob und welche Betreuung sie annehmen möchten. Somit fordern wir, dass alle Kinder bis 15:30 kostenlos betreut und mit einem warmen Mittagessen versorgt werden, unabhängig in welchem Schultyp sie einen Platz bekommen haben.
Ein solches Mittagessen für Wiens Schüler sollte jedoch auch allen Qualitätskriterien entsprechen sowie auch appetitlich, schmackhaft und gesund sein. Allerdings hören wir von vielen Eltern sehr viel Kritik über das ausgegebene Wiener Schulessen, sodass viele Kinder erst wieder zu teuren, ungesunden Alternativen wir Schnitzelsemmeln oder Muffins im Schulbuffet greifen. Hauptsächlich wird aufgewärmtes Tiefkühlessen ausgegeben, sehr fleischlastig, ohne frischen Salat oder frisch gekochtes Gemüse. Selbst Pizza oder Pasta schmeckt oft schwammig und die Nudeln zerkocht. Es hat sich damit in den letzten dreißig Jahren in Wiens Schulküchen nur wenig verändert. Das ist schade und muss geändert werden.
NEOS
Der Auftrag, die Wiener Schulen und Horte mit Essen zu beliefern, wurde nach hohen Qualitätskriterien in einem gesetzlich vorgeschriebenen Vergabeverfahren an die Bestbietenden vergeben, die die Kriterien erfüllen konnten. Konkretes Feedback der Kinder und Erziehungsberechtigten ist uns außerordentlich wichtig und sollte der Schule und der Verwaltung mitgegeben werden. Gleichzeitig sind die Anforderungen für die Essenszulieferung an Schulen hoch. Wir begrüßen sehr, wenn sich in Zukunft das Feld der Mitbewerber:innen erhöht.
FPÖ
Schulen sollen in diesem Bereich autonom agieren dürfen, um den jeweiligen bestgeeigneten Anbieter beauftragen zu dürfen.
Die Grünen
Ja, absolut. Wir haben schon öfter im Gemeinderat dafür gekämpft, dass die Essensanbieter individueller ausgewählt werde können. Wir sehen hier nicht nur großen Handlungsbedarf, sondern auch Potenzial! Wenn wir Schulen erlauben, Kooperationen mit lokalen Geschäften/Restaurants und Wirten zu machen, können alle profitieren. Das erhöht nicht nur die Qualität des Essens, sondern fördert auch die lokale Wirtschaft. Außerdem trägt es zur Gesundheit bei. Wir werden weiterhin dafür kämpfen.
SPÖ
Die SPÖ hat eine sehr allgemeine Antwort geschickt und ist auf unsere detaillierten Fragen nicht eingegangen. Hier zur Antwort der SPÖ.