In einer Integrationsmehrstufenklasse werden Kinder von 6 bis 10 mit und ohne Behinderung gemeinsam unterrichtet. Damit der Unterricht qualitätvoll stattfinden kann, braucht es entsprechende Ressourcen: 1 Lehrer*in, 1 Teamlehrer*in und 1 Sonderpädagog*in.
In einer uns bekannten Wiener Volksschule zeigt sich in einer I-MSK mit 4 Kindern mit Behinderung durch die Bildungsreform aktuell folgende Situation:
– keine Teamlehrerin mehr (minus 11 Stunden)
– keine Turnlehrerin mehr
– keine Nachbesetzung der pensionierten Werklehrerin (Die Hauptlehrerin übernimmt auch diesen Job.)
– Massive Qualitätsverluste bei den Freiarbeitsstunden (= Lernstunden), da die Aufgaben nicht mehr wie bisher täglich kontrolliert werden können.
– Die engagierten Lehrer*innen versuchen das Menschenmögliche, diese „Mangelverwaltung“ abzufedern.
– Selbst Eltern wurden bereits gebeten, mitzuhelfen!
Im Herbst 2023 wird es diese Integrationsmehrstufenklasse nicht mehr geben – sie läuft still und heimlich (es wurde nur der Klasse und den Eltern gegenüber kommuniziert) aus und wird zur Regelschulklasse. Ein Kollateralschaden der Wiener Bildungsreform!
Wir möchten bei dem Treffen mit der BIldungsdirektion und dem Bildungsstadtrat am 6. Dezember auch darüber reden. Es ist dringend an der Zeit, bevor all das Gute, das die letzten Jahrzehnte zum Wohle der Kinder an den Schulen entstanden ist, durch eine Reform einfach zerstört wird.
Das kann doch nicht gemeint gewesen sein mit den Schlagworten CHANCENGLEICHHEIT und BESTE SCHULE FÜR ALLE?!
Es darf in Zukunft nicht vom Einsatz der Direktionen abhängig sein, ob I-MSKs weitergeführt werden oder nicht. Schluss mit dem jährlichen Zittern um den Fortbestand dieser Klassen!!!